Geschichte

Frühgeschichte, Mittelalter und Frühe Neuzeit
Aus vorrömischer Zeit gibt es keine Siedlungsspuren für Buchs. Urkundlich wird die Gemeinde im Jahr 765 als Pogio („auf der Höhe“) erstmals erwähnt. Buchs gehörte ursprünglich zum alträtoromanischen Sprachgebiet Unterrätiens, doch das Rätoromanische wurde zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert durch das Alemannische verdrängt.

Buchs war Teil des Stammbesitzes der Grafen von Werdenberg. Nach 1400 ging die Herrschaft an das verwandte Haus Montfort-Tettnang über. Ende des 15. Jahrhunderts wechselte die Obrigkeit abermals, neuer Herr wurde Johann Peter von Sax-Misox. Im Jahr 1517 kaufte der Stand Glarus die alte Grafschaft Werdenberg. Ein Landvogt, der auf Schloss Werdenberg residierte, regierte das Untertanengebiet. 1526 führte der Landvogt Jost Tschudin in Werdenberg die Reformation ein. 1798, zur Zeit der Helvetischen Revolution, entliess Glarus sein Untertanengebiet in die Freiheit.

Vom 19. Jahrhundert zur Industrialisierung
Das Werdenberg wurde in der Zeit der Helvetik dem neu geschaffenen Kanton Linth zugewiesen. Damals entstanden die Munizipalgemeinden, Vorläufer der heutigen politischen Gemeinden. 1803 wurde das Werdenberg Bestandteil des neu geschaffenen Kantons St. Gallen. Trotz der neuen Freiheiten herrschte im 19. Jahrhundert vorerst bittere Not.

Grosses Unglück traf Buchs, als im Oktober 1839 im Dorfkern 66 Gebäude einer Brandkatastrophe zum Opfer fielen und 40 Familien obdachlos wurden. Der Bevölkerungsdruck, zahlreiche Rheinüberschwemmungen und die zunehmende Zerstückelung des Bodens durch Erbteilungen waren die Ursachen dafür, dass viele Menschen auswanderten, um fern ihrer Heimat eine neue Existenz aufzubauen. Mit dem Aufstieg der Maschinenstickerei ab Mitte des 19. Jahrhunderts hielt die Industrialisierung Einzug – Buchs erlebte einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung, der zusätzlich gefördert wurde durch die wachsende Bedeutung der Eisenbahn. Die Strukturkrise der Stickereiindustrie in der Zwischenkriegszeit bremste den wirtschaftlichen Aufschwung jedoch jäh.

Quelle: Die Bilder wurden von Fotoarchivar Hansruedi Rohrer zur Verfügung gestellt.

Moderne Entwicklung und städtischer Aufstieg
Nach der grossen Rezession in den dreissiger Jahren des 20. Jahrhunderts setzte erneut ein grosses Wirtschaftswachstum ein und Buchs entwickelte sich zu einem bedeutenden Industrie- und Bildungsstandort im St. Galler Rheintal. Die verkehrsgünstige Lage und die Nähe zu Liechtenstein förderten die Ansiedlung international tätiger Speditionsfirmen sowie Unternehmen aus der Bau-, Papier- und chemischen Industrie.

Ein bedeutender Schritt in der Bildungslandschaft war 1970 die Gründung des Neu-Technikum Buchs (NTB), heute Teil der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs (NTB OST). Diese Institution wurde zu einem wichtigen Zentrum für Ingenieurausbildung in der Ostschweiz.

1990 folgte die Eröffnung eines modernen Berufsschulzentrums, das gewerbliche und kaufmännische Ausbildungen vereint. Im Jahr 2000 nahm die International School Rheintal ihren Betrieb auf. Sie bietet englischsprachigen Unterricht und richtet sich insbesondere an Kinder von Fach- und Führungskräften im Dreiländereck Schweiz–Liechtenstein–Österreich.

Ein weiterer Meilenstein war die offizielle Umbenennung der politischen Gemeinde in «Stadt Buchs» im Jahr 2015, was die städtische Entwicklung und das Selbstverständnis als regionales Zentrum unterstreicht.

Auch im Bereich der Infrastruktur gab es bedeutende Entwicklungen: Die heutige Strassenbrücke über den Rhein wurde 1975 eröffnet und ersetzt frühere Übergänge, die teils durch Hochwasser zerstört wurden. Der Bahnhof Buchs entwickelte sich zum wichtigsten Transitbahnhof der Ostschweiz, insbesondere durch seine Lage an der internationalen Verbindung zwischen der Schweiz und Österreich.

Heute ist die Stadt Buchs ein prosperierendes Zentrum im Herzen des St. Galler Rheintals mit einer hohen Lebensqualität, einer diversifizierten Wirtschaftsstruktur und hochwertigem Bildungsangebot.

Zuständige Abteilung

Stadtkanzlei